Kleintierpraxis Dr. Wagner Reutlinigen

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Kategorie: Wissenswertes zum Thema Hund

9 März 2010

Wenn Bello mit auf Reisen geht

Impfschutz für Hunde im Urlaub besonders wichtig


München, März 2010. Hunde müssen zwar keine Koffer packen, doch für einen gelungenen Urlaub mit dem vierbeinigen Freund sollten Frauchen und Herrchen dennoch einige Vorbereitungen treffen. Neben der Auswahl einer „hundefreundlichen“ Unterkunft und der Beschäftigung mit den Einreisebestimmungen des Urlaubsziels gehört der Schutz vor möglichen „Reisekrankheiten“ unbedingt mit auf die Liste. Zusätzlich zu der in der EU obligatorischen Tollwutimpfung empfiehlt es sich, den allgemeinen Gesundheits- und Impfstatus des Hundes rechtzeitig vor der Abreise überprüfen zu lassen. Gemeinsam mit dem Tierarzt kann dann auch eine auf den Hund und das Urlaubsland abgestimmte Reiseapotheke zusammengestellt werden.

Innerhalb der EU sind die Einreisebestimmungen für alle Heimtiere inzwischen weitgehend vereinheitlicht (Verordnung 998/2003 des Europäischen Parlaments und des Europäischen Rates vom 26.05.2003). Neben dem EU-Heimtierausweis ist z.B. die Tollwutimpfung Pflicht sowie ein Kennzeichnungs-Chip zur eindeutigen Identifikation (bis 2011 reicht in vielen Ländern noch eine deutliche Tätowierung aus). Trotzdem bestehen noch immer einige länderspezifische Sonderregelungen wie z.B. Kampfhund-Verbote, Leinen- und Maulkorbpflicht oder auch der Antikörpernachweis gegen Tollwut. Detaillierte und vor allem aktuelle Informationen hierzu finden sich auf den offiziellen Websites der jeweiligen Staaten. Einen guten Überblick liefert auch die Broschüre „Einreisebestimmungen für Hunde und Katzen, mit Reisetipps“ von Intervet, einem der führenden Hersteller von Tierarzneimitteln und -impfstoffen.

Um ihren Hund optimal auf die Reise vorzubereiten, können Hundehalter jedoch noch mehr tun: Erste Anlaufstelle ist der Tierarzt. Er kennt mögliche Krankheitsrisiken des Urlaubslandes, die hierzulande häufig unbekannt bzw. kaum verbreitet sind. Vor vielen Infektionskrankheiten können Hundebesitzer ihre Lieblinge durch eine Impfung schützen. Neben der Tollwutimpfung empfiehlt die Ständige Impfkommission Vet. (StIKo Vet.), ein Expertengremium aus Wissenschaftlern und Vertretern berufsständischer Organisationen der Tiermedizin, grundsätzlich auch Impfungen gegen Staupe, Hepatitis, Parvovirose und Leptospirose. Der Tierarzt kann Impfpräparate empfehlen, die diesen Richtlinien entsprechen und zudem auf die konkrete Situation abgestimmt sind, wie z.B. auf das Reiseziel und den zeitlichen Rahmen oder die körperliche Verfassung des Tieres. Gerade für Hunde gibt es inzwischen maßgeschneiderte Impfstofflinien und sogar Präparate, die für trächtige Hündinnen zugelassen sind. Wichtig ist neben der Immunitätsdauer, die bei modernen Impfstoffen 3 Jahre beträgt (gegen Staupe, Hepatitis, Parvovirose und Tollwut), auch besonders ein schneller Eintritt der Immunität. So gibt es gegen Staupe, Hepatitis und Parvovirose Präparate, die bereits nach einer Woche Impfschutz bieten. Trotzdem sollte der Tierarztbesuch möglichst frühzeitig eingeplant werden. Eine Erstimpfung gegen Tollwut (bei Welpen ab dem 3. Lebensmonat möglich) wird von vielen Ländern beispielsweise nur dann anerkannt, wenn sie mindestens 21 Tage zurückliegt. Die Tollwutimpfung muss zudem entsprechend der Empfehlung des Impfstoffherstellers wiederholt werden. Eine solche Wiederholungsimpfung ist dann unmittelbar gültig.

Eine gewisse Reisevorbereitung ist übrigens auch bei Reisen innerhalb Deutschlands empfehlenswert. Denn jedes Bundesland hat eine eigene Hundeverordnung mit unterschiedlichen Bestimmungen. Diese Vorgaben sollten Hundebesitzer berücksichtigen, wenn sie ihren Urlaub in Deutschland verbringen bzw. Rast- oder Parkplätze anfahren. In jedem Fall sollten eine Leine und ggf. ein Maulkorb mitgeführt werden.

Vor dem Einchecken in die Hundepension: Impfung gegen Zwingerhusten
Kann der Hund nicht mit in den Urlaub genommen werden, weil z.B. die Reise zu lang und beschwerlich für ihn wäre oder weil sich das Tier im heißen Süden nicht wohl fühlen würde, bieten sich Hundepensionen für die Betreuung während der Urlaubszeit an. Auch hierfür sollten Gesundheits- und Impfstatus überprüft und Letzterer ggf. aufgefrischt werden. Eine Krankheit, die besonders häufig in Hundepensionen und Tierheimen auftritt, ist der Zwingerhusten (Tracheobronchitis). Charakteristisch für diese weltweit verbreitete und hoch ansteckende Erkrankung der oberen Atemwege, insbesondere der Luftröhre und der Bronchien, ist ein heftiger, bellender Husten, der den Hund über mehrere Wochen quälen kann.

Gegen den Zwingerhusten gibt es mittlerweile einen speziellen Impfstoff, der dem Hund direkt in die Nase geträufelt wird. Das hat den wesentlichen Vorteil, dass der Impfstoff direkt an der „Eintrittspforte“ der Erreger aufgenommen wird und dort auch besonders gut wirkt. Zudem wird auf diese Weise bereits nach 72 Stunden eine wirksame Immunität erreicht und für den Hund ist das Einträufeln in die Nase in der Regel nicht besonders unangenehm. Dieser so genannte intranasale Impfstoff der Firma Intervet schützt den Hund darüber hinaus gegen Parainfluenzaviren. Sehr junge Tiere mit einem erhöhten Infektionsrisiko können bereits ab einem Alter von 3 Wochen geimpft werden. Es ist ratsam, die Impfung einmal im Jahr zu wiederholen (z.B. im Rahmen der jährlichen Kombinationsimpfung) oder sie gezielt einige Tage vor dem Aufenthalt in der Hundepension, der Teilnahme am Züchtertreffen etc. aufzufrischen.


Engagement für einen besseren Impfschutz von Hunden in Afrika

Impfschutz spielt nicht nur in Deutschland und den europäischen Urlaubsländern eine wichtige Rolle. Auch in Afrika könnten die Lebensbedingungen für Mensch und Tier durch verstärkte Haustier-Impfungen entscheidend verbessert werden. Intervet unterstützt daher seit Jahren die Aktion „Impfen für Afrika!“ des gemeinnützigen Vereins Tierärzte ohne Grenzen. Mit der Aktion wird eine Brücke zwischen der veterinärmedizinischen Entwicklungshilfe in Afrika und der Impfung von Haustieren in Deutschland geschlagen: An einem bestimmten „Impftag“ spenden die beteiligten Tiermediziner in Deutschland die Hälfte ihrer Impf-Einnahmen an Tierärzte ohne Grenzen. Mit den Spendengeldern werden Einheimische in Ostafrika zu Tiergesundheitshelfern ausgebildet und können dann Haus- und Nutztiere prophylaktisch impfen. Zugleich sind sie auch in der Lage, Tierseuchen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln. Der nächste „Impftag“ ist der 11. Mai 2010. Eine „Aktions-Impfung“ an diesem Tag sichert nicht nur die Gesundheit unserer Vierbeiner, sondern auch die von Haus- und Nutztieren in Afrika. Und gesunde Tiere bedeuten gesunde Menschen.

Intervet unterstützt ebenfalls das „Afya Serengeti Projekt“. Gemeinsam mit den Bewohnern der Serengeti soll in diesem Projekt der Impfschutz von Hunden verbessert werden. Vor allem, um die Verbreitung von Tollwut einzudämmen, denn Hunde sind in der Serengeti für 84,2% aller Tollwut-Fälle beim Menschen verantwortlich. Intervet hat daher mittlerweile über 900.000 Impfdosen gegen Tollwut an das „Afya Serengeti Projekt“ gespendet. Tollwut-Übertragungen auf den Menschen konnten durch das Projekt bereits deutlich reduziert werden.


Aktuelles Servicematerial

Folgende kostenlose Ratgeber rund um das Thema Impfen sind erhältlich:

Aktuelle Einreisebestimmungen

Krankheiten gibt es überall

Vorsicht Husten

 

Diese und viele weiteren Informationen gibt es hier auf www.mein-gesunder-hund.de.

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